5. Tag Hoch und Heilig
5. Tag.: Hoch und Heilig
Innichen- Kalkstein
Theresia begleitet mich aus dem Städtchen Innichen hinaus. Nach ein paar Höhenmetern verlässt sie mich. Ich ziehe alleine weiter hinauf auf den Pass. Sehr dankbar bin ich über diese persönliche Begegnung mit ihr. Es ist ein langer Anstieg. Wunderbarer Blick erfreut mich auf der gegenüberliegenden Talseite in die Dolomiten. Man folgt Forstrassen und einer Militärstrasse. Zäh zieht sich der Weg - erhaben die Dolomiten immer im Blick.
Innerlich meditiere ich das Thema: da bleiben. Es ist der 5. Tag. Die vergangen Kilometer in den Beinen. Da bleiben im Hier und Jetzt. Wieder da bleiben bei diesem langen Aufstieg. Da bleiben mit deinen Gedanken bei mir selbst. Da bleiben bei deinen Leben und deinen Problemen. Da bleiben es ist eine Schule der Liebe. Im Dableiben reifen wir in der Liebe zu uns selbst und zu Jesus.
Am Pass angelangt überwältigt mich der Blick in die Weite, eine Herde Wildpferde das Gipfelkreuz. Dankbar diesen einzigartigen Augenblick erleben zu dürfen. In einer Hütte am Toblach - Pass kehre ich ein. Anschließend zieht sich ein steiler Steig den Bergrücken hinab ins Tal nach Kalkstein. Es geht in die Beine. Sehr einsam der Weg. Ich setze bewußt meine müden Beine. Ein Umknicken wäre so einsam fatal.
Müde komme ich in Kalkstein an. Es ist ein wunderbarer Ort. Ich fühle mich sofort Willkommen. Ich kehre im Haus Betania ein. Es ist ein Haus des Gebetes. So ein Geschenk. Es liegt neben der wunderbaren Kirche- das alte Pfarrhaus. Wieder darf ich liebevollen Menschen begegnen. Wir halten gemeinsam Tischgemeinschaft, beten in der Kapelle und tauschen uns aus.
Meine Seele sagt am Ende des Tages: Melanie hier darfst du bleiben. Bleibe und raste. Nimm dir Zeit zum durchatmen und in die Tiefe gehen. Auch dein Körper sehnt sich nach Schlaf.
Ich schmunzle - Gott hat an diesem Tag mit meinem innerlichen Thema vorgesorgt für das Dableiben.
Distanz: 14,5 Km Gehzeit: 7h Höhenmeter: aufwärts 1548 m
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